Igel

Der Igel lebt mit uns und trotzdem kennen wir ihn nicht. Möchtest du den Igel besser kennenlernen und herausfinden, was es braucht, um ihn zu schützen?

Die Familie der Igel setzt sich aus drei Gruppen zusammen: den Ratten- oder Haarigeln, den Grossohr- oder Steppenigeln und den Stacheligeln oder echten Igeln.

Europäischer Igel
Bei uns in Europa lebt der Braunbrustigel, der auch einfach Europäischer Igel genannt wird. Er hat Stacheln und gehört darum zur dritten Gruppe, der Gruppe der Stacheligel. Ein Verwandter unseres Igels ist der Afrikanische Weissbauchigel. Er ist etwas kleiner als der Europäische Igel. Ausserdem hat er etwas längere Beine. Igel bilden zusammen mit Maulwürfen, Spitzmäusen und Rüsslern eine eigene Säugetierordnung: die Insektenfresser.

Die Stacheln
Ein ausgewachsener Igel weist 6’000 bis 8’000 beige-schwarz-weiss-gestreifte Stacheln auf. Stacheln sind verhornte Haare und dienen dem Igel als Schutz vor Fressfeinden. Bei Gefahr rollt sich der Igel ein. Dazu hat er einen speziellen Ringmuskel entlang der Stachel-/Haargrenze. Gleichzeitig stellt der Aufrichtmuskel am Haarbalg die Stacheln auf und verwandelt den regungslosen Igelkörper in eine gefährliche Stachelkugel.

Tischlein deck dich
Auf der Speisekarte des Igels stehen die für andere Tiere ungeniessbaren Laufkäfer sowie Ohrwürmer, Schmetterlingsraupen, Tausendfüssler, Asseln, Regenwürmer, Aas, selten junge Mäuse sowie Nacktschnecken.

Bei Gefahr rollen sich die Igel zu einer Kugel zusammen.

Die spitzigen Igelstacheln sind nicht giftig.

Igel haben je Fuss fünf Krallen. Igel putzen und kratzen sich mit ihren Krallen.

 

Der igelfreundliche Garten

Das Herzstück eines igelfreundlichen Gartens ist eine bunte Wiese.
Je bunter, desto wertvoller! Möchtest du wissen, warum?

Text und Bild, wenn nicht anders angegeben: Igelzentrum

Auf der Blumenwiese und im Schatten der Hecken und Büsche leben Insekten und Bodenbewohner. Hier findet der Igel seine Nahrung. Er frisst hauptsächlich Insekten und auch kleine Tiere wie

  • Käfer
  • Asseln
  • Schmetterlingsraupen
  • Regenwürmer
  • Ohrwürmer
  • Schnecken
  • Kröten
  • Schlangen
Blumenwiese Nahrung Insekten

Auf dieser Wiese tummeln sich viele Insekten, welche dem Igel als Nahrung dienen.

Unterschlupf
Ein Ast-Laub-Haufen, ein Holzstapel oder ein Steinhaufen sind geeignete Tagesverstecke oder dienen als Ort zum Überwintern. Sie bieten Lebensraum für verschiedene Kleinlebewesen wie Käfer, Würmer, Blindschleichen, Eidechsen oder Kröten. Dem Igel bieten sie geeigneten Unterschlupf.

Igel Unterschlupf Holzstapel

Ein Holzstapel hat viele Hohlräume. Richtig aufgebaut, bietet er auch dem Igel Platz.

Durchschlupf
Der Igel ist sehr aktiv und braucht viel Platz. Unermüdlich durchstöbert er seine Umgebung. Es ist darum wichtig, dass Igel unter Zäunen durchschlüpfen können. Ein igelgerechter Durchschlupf kann zum Beispiel ein Loch im Gartenzaun sein.

Handregel Igel Höhe Treppenstufe

Faustregel: Wo die Faust einer erwachsenen Person durchpasst, kann auch der grösste Igel durchschlüpfen (10 × 10 cm). natur-im-siedlungsraum.ch/Christine Dobler Gross

Handregel: Die gespreizte Hand einer erwachsenen Person entspricht ungefähr der Höhe einer Treppenstufe: Diese Höhe kann ein Igel überwinden (15–20 cm). Bild: natur-im-siedlungsraum.ch/Christine Dobler Gross

Aktiv werden
Kontrolliere zusammen mit deinen Eltern die Zäune und Mauern im Garten. Kann ein Igel durchschlüpfen oder muss der Zaun gelockert werden? Kann er hochklettern oder braucht er eine Zwischenstufe? Hat es einen Ast-Laub-Haufen im Garten oder könntest du mit deiner Familie einen anlegen? Schreibe Krax, was du aktiv zum Wohl der Igel unternommen hast.

Igel können täglich
bis zu 5 Kilometer
zurücklegen!

 

Igel Nahrung Wurm

Ein junger Igel frisst einen Wurm.

 

Gefahren und Feinde des Igels

Der Igel hat nicht viele natürliche Feinde. Die grössten Gefahren entstehen leider durch den Menschen. Möchtest du mehr darüber wissen?

Die Liste der Gefahren für den Igel ist lang, sehr lang. Wie du bereits weisst, ist der natürliche Lebensraum der Igel mehr und mehr verschwunden. Aus den naturbelassenen Gärten sind eintönige, strukturlose Rasenflächen geworden. Beim Bau der Strassen und Häuser hat der Mensch nicht an Tiere wie den Igel gedacht.

Gefahren sind vermeidbar!
Es ist Zeit, dass wir an den Igel denken und wissen, was er braucht, damit er sich wohlfühlt. Dabei können bereits kleine Änderungen Grosses bewirken. Krax macht hier auf drei wichtige Gefahren aufmerksam und zeigt dir, was du und deine Familie aktiv unternehmen könnt.

Strassenverkehr
In der Schweiz werden jedes Jahr Zehntausende von Igeln überfahren. Betroffen sind vor allem Männchen, die zur Paarungszeit auf der Suche nach einem Weibchen weite Strecken zurücklegen.

  • In begrüntem (Siedlungs-)Gebiet nachts mit Igeln rechnen. Angepasst fahren und rechtzeitig bremsen.
  • Igel auf der Fahrbahn in seiner Laufrichtung über die Strasse tragen.

Motorsensen, Fadenmäher, Rasenroboter
Immer wieder werden unter Hecken oder Büschen schlafende Igel durch Mähgeräte getötet oder verstümmelt. Rasenroboter können kleine Igel, die tagsüber auf der Wiese unterwegs sind, schwer verletzen oder töten.

  • Hohes Gras oder dichte Krautschicht mit Vorsicht mähen.
  • Mögliche Verstecke vorgängig mit einem Laubrechen kontrollieren. Mit blossem Auge sind Igel an ihren Schlafplätzen kaum zu entdecken.
  • Keine Rasenroboter benutzen.

Kuhmilch
Kuhmilch ist für Igel in jeder Lebensphase ungeeignet, da die Tiere den Milchzucker (Lactose) nicht verdauen können. Wird trotzdem Kuhmilch angeboten, kann der Igel Bauchkrämpfe und schweren Durchfall bekommen.

  • Igel trinken Wasser.
  • Wasserstellen im Garten schaffen, zum Beispiel Wasserschale, Teich mit flachem Ufer.

 

Zum Glück sind viele Gefahren
für Igel vermeidbar.

 

Alle Gefahren
Willst du mehr über die vermeidbaren Gefahren für Igel wissen? Lies das Merkblatt durch und überlege dir zusammen mit deiner Familie was ihr aktiv unternehmen könnt.

 

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